MianYang Akt 1 Szene 1

MianYang Akt 1 Szene 1

Als „Westerner“ kann man sich in MianYang noch besonders
fühlen. Alle Leute starren einen an, als ob man ein Zirkustier wäre. Wenn du
dann noch mit einem Chinesen rumläufst, denken die sogar noch, dass du wichtig
bist.

Nach ganzen 6 Stunden Schlaf, stand ich heute um kurz nach
11 auf und hatte eine WARME Dusche mit STARKEM WASSERDRUCK! Kurz nach 12 Stand
Jay-Z vor der Tür und holte uns zum Stadterkunden ab. Nach einer kurzen Taxifahrt
(1,5 € für 5 km) waren wir in Downtown MianYang, wo sich ein Apple Reseller an
den nächsten Reihte und überall Handyshops waren. Wir gingen ein wenig durch
die Einkaufsstraße, in der man 1 Million Chinesischer Augen auf sich spüren
konnte. Nachdem wir ein halbe Stunde in einer China Mobile laden zugebracht
hatten und auch einen passenden Tarif gefunden hatten, stellte sich raus das
unsere Handys nicht mit deren Frequenzarbeiten konnten und somit nutzlos waren.
Glücklicherweise hatte ich irgendwo mal gelesen das China-UniCom den
europäischen SIM-Standard unterstützte und somit gingen wir nach nebenan in
deren Laden. Dort scharte sich schnell eine Gruppe aus 5 Verkäufern um uns
(mittlerweile war auch Craig zu uns gestoßen) und wir suchten einen passenden
Tarif für unsere Handys. Das ging einigermaßen schnell, und wir haben jetzt
einen Tarif mit 850 MB für unter 100 Chinesen Geld. Jetzt folge aber der langwierige
Teil. Wir mussten uns Nummern aussuchen. (Als Ausländer bekommt man immer die
mit 4ern in der Nummer da das in China eine Unglückszahl ist und es uns halt
nicht interessiert.) Das aussuchen selbst beanspruchte knapp 10 Minuten da wir
mehrerer Seiten an Vorschlägen bekamen. Es folgt die Programmierung der Karten,
was etwa eine Stunde in Anspruch nahm, da deren System immer wieder abstürzte.
In der Zwischenzeit verglichen Gerrit und ich Handypreise mit Deutschland, und
die Teile waren zum Teil wesentlich günstiger als zu Hause, mal abgesehen von
den Top-Modellen von Apple, Samsung und HTC (anscheinend erheben die Chinesen
hohe Zölle auf ausländische Elektronik). Schließlich war auch das geregelt und
wir sind endlich wieder 24/7 online.

Nach einem frühen Frühstück bei Pizzahut (Ich versteh nicht warum die Chinesen so
darauf stehen, das schmeckt hier wie Pappe mit Fett) so gegen 15:00 Uhr,
machten wir uns auf den Weg, das Hotel zu wechseln (Gott weiß warum). Beim
auschecken kamen plötzlich die Damen hinter dem Tresen hervor und wollten Fotos
mit uns machen (Wie mit Zirkustieren…). Mit zwei Taxis fuhren wir nach unserer
Foto session zum nächsten Hotel, wo wir die nächste Stunde mit Craig und Jay-Z verbrachten
und gemeinsam das chinesische Supertalent schauten (Suuuper lustig, kann ich
jedem nur empfehlen der CCTV empfängt).

Gegen 18:00 machten wir uns schon wieder auf den Weg zum Kennlern-Abendessen
mit unseren Zukünftigen Kollegen auf. Neben Craig, Jay-Z und Alex gesellten
sich Robin, Alice, Sira (?), dem Chef (irgendein Abteilungsleiter glauben wir)
und noch ein weiter zukünftige Kollegin zu uns deren Namen wir nicht mehr
wissen, zu uns. Zu Beginn des Essen war kotzübel, (keine Ahnung wo das herkam)
aber nach dem ich die erste Flasche von dem was sie hier Bier nennen und ein wenig
sehr scharfem Essen ging es mir wieder gut (Im Laufe des Abends sollten daraus
1, 25 Liter Chinabrause werden, da alle 5 Minuten auf irgendwas angestoßen
wurde) Das Essen war teilweise sehr lecker, teilweise sehr scharf und teilweise
einfach nur widerlich (aka Kuttelsuppe). Unsere Kollegen machten alle einen
sehr relaxten Eindruck und ich glaube, dass das ein paar tolle Monate in
MianYang werden.

(Ich fühle mich an dieser Stelle verpflichtet Gerrit nochmal daraufhin zu
weisen, dass wir laut Vertrag nichts mit unseren Kolleginnen anfangen dürfen…eine
der Damen hat während des Essens, nennen wir es mal, reges Interesse an Gerrit
gezeigt 😉 )

Während des Essens wurde uns noch eröffnet, dass wir in den nächsten Tagen
unser Apartment beziehen werden und dass wir nach aktuellem Stand 3 Tage die Woche
arbeiten müssen.